Hallo ihr Lieben,
Ich bin 22 Jahr alt, Studentin und hätte nie gedacht, dass ich einmal in so ein Forum schreibe. Meine Geschichte hier begann erst vor wenigen Tagen mit einem Routinebesuch bei meinem Frauenarzt. Und dann ging alles ganz schnell.
Beim Ultraschall der rechten Brust war Microkalk sichtbar. Mein Arzt meinte, er wolle dies durch eine Mammographie abklären lassen, "nur zur Sicherheit". Bereits zwei Tage später bekam ich nach einem Anruf meines Arztes beim Radiologen einen Termin. Dort bin ich auch mit einem gesunden Vertrauen in meine eigene Unverwüstlichkeit, wie man es mit 22 Jahren eben hat, voller Zuversicht hingegangen. Doch schon während der Untersuchung kamen mir erste Zweifel, ob wirklich alles so in Ordnung sei? Die betroffene Brust schmerzte viel mehr als die andere und es trat blutiges Sekret aus der Brustwarze aus. Die Radiologin erklärte mir daraufhin, dass es sich vermutlich um eine stark ausgedehnte DCIS mit einem Umfang von 8x4,5x7 cm handle. Am selben Tag noch schickte sie mich mit Patientendvd und Bericht wieder zu meinem Frauenarzt, der dann sofort einen Termin für eine stereotaktische mammotome Vakuumbiopsie in der Frauenklinik vereinbarte. Und auf das Ergebnis warte ich jetzt.
Ich habe das Gefühl, dass mit diesem harmlosen Arzttermin etwas ins Rollen gekommen ist, dass ich noch gar nicht verstehen oder abschätzen kann. Es geht alles so schnell. Um es auf den Punkt zu bringen: auch wenn es "nur" eine DCIS ist, die keine Metastasen bilden kann, bin ich überfordert mit der Situation und mit dem Gedanken, dass da etwas ist was so nicht hingehört.
Mein behandelnder Arzt will erst das Ergebnis der Biopsie abwarten, hat mich aber schon darauf vorbereitet, dass ich wohl die gesamte Brust verlieren würde, da das Oberflächenkarzinom schon so groß sei und ich wohl auf jeden Fall operiert werden muss. Über die Notwendigkeit einer OP, wenn ich nicht ernsthafter erkranken will, bin ich mir bewusst. Trotzdem finde ich den Gedanken an eine Mastektomie nicht schön. Natürlich ist das eine Nebensächlichkeit, aber die Frage, wie das hinterher Aussehen wird, beschäftigt mich auch...
Ich halte mich am Gedanken fest, dass alles gut ausgeht und das ganze (hoffentlich) mit der OP erledigt sein wird. Dennoch ist das so neu für meine Familie, meine Freunde und auch für mich.
Natürlich gibt es kein "Geheimrezept" wie man mit so etwas umgeht. Aber über Antworten, Erfahrungen und Gedanken von euch würde ich mich wirklich freuen.
Bis dahin wünsche ich allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft und alles Gute!
Liebe Grüße, Haeschen92