Ihr lieben starken Frauen!
Seit meiner BK-Diagnose lese ich hier ab und an mit und finde Euren erfrischenden und positiven Umgang mit der Krankheit wirklich beeindruckend.
Bisher hat mir das Mitlesen gereicht, aber jetzt kommen doch einige Fragen hoch, bei denen mich Eure persönlichen Erfahrungen und Ratschläge interessieren würden, da ich in meinem direkten Umfeld niemand "Betroffenen" habe.
Kurz zu mir, ich bin 40, alleinerziehend mit 2 Kindern (6 und 8), die ich bis auf die halben Ferien immer habe, also auch jedes Wochenende. Ich arbeite normal so ca. 70%, bin eher aktiv und aufgeschlossen, und habe in meinem Leben schon so einige Tiefschläge durchstanden - dass der BK dazukam, hat mich erschüttert, da ich sonst "immer" gesund war und keine Zipperlein hatte, bin schlank, fit, mache mehr oder weniger Sport (weniger nur aus Zeitgründen, von der Lust und Köper/Seelbedarf her, könnte das eher mehr sein :) ), rauche nicht, trinke selten mal ein Bier oder Glas Wein mit Freunden, ernähre mich schon seeeeehr lange vegetarisch etc. Aber irgendwie kam auch hier das Stehaufweibchen wieder in mir raus und eigentlich geht es mir "ganz gut" damit, ich kann es ja nicht ändern und will jetzt alles tun, um wieder GANZ gesund zu werden - will ja noch gaaaanz viel machen in meinem Leben und gaaaanz alt werden :)
Den Knoten an der rechten Brust hatte ich selbst ertastet, dann ging alles ruckzuck:
1. BEO 16.12.13, 1 Tumor G2, 1,8cm, HER2neu positiv etc. Wächterlymphknoten frei. Wegen DCIS an allen Rändern:
2. BEO 2.1.14, man fand vorher nicht gesehene 2 Tumore à 6mm, ebenfalls G2 etc., weiterhin DCIS überall, daher:
Ablatio rechts 16.1.14, plus Port-Setzung links.
Aktuelle Histo davon erfahre ich nächsten Dienstag, ebenso wie weiteren Therapieverlauf, feststeht schon Chemo/Hormon/Antikörpertherapie, offen nur noch was und wann und wie oft. Beginn wahrscheinlich sobald wie möglich, rechne mit nächster/übernächster Woche.
Lunge, Leber, Knochen scheinen frei zu sein (wobei man die 2 kleinen weiteren Tumore in der Brust ja auch nicht sah...), aber damit mache ich mich derzeit nicht kirre, Chemo steht ja an und ich hoffe, die spült einfach ALLES raus...
Mit dem Amazonendasein komme ich bisher wirklich gut zurecht.
Meine Fragen an Euch betreffen das Alltagsleben während der Chemo:
Da ich ja alleine mit den 2 Kindern bin - wie sind Eure Erfahrungen, habt Ihr den grundlegenden Alltag gestemmt gekriegt (also aufstehen, Brote machen, Frühstück, Kind in Kiga, irgendwann Mittagessen, Kind abholen, Abendessen machen? Wäsche?)?
Ich weiß von der Haushaltshilfen über die Kraka - aber irgendwie würde ich es lieber so hinkriegen, die Vorstellung, jemand Fremdes hierzuhaben, sagt mir nicht so zu (ausser es geht wirklich nicht anders, daher ja eben dieser Threat mit meinen Fragen).
Mit Kraka schon gesprochen und werde das beantragen, sobald der Therapieplan steht, merke aber auch, dass ich das nicht wirklich will.
Verschiedene FreundInnen haben ihre Unterstützung angeboten, 2 haben sich angeboten, am Tag der Chemo und 2-3 danach Essen für uns zu kochen und vorbeizubringen, was ich ein Superangebot finde.
Andere Freunde haben angeboten, den großen Wocheneinkauf für uns mitzumachen, was auch klasse ist und ich sicherlich in Anspruch nehmen werde.
Darüberhinaus habe ich 2 Familien, die im Notfall die Kinder auch übernacht nehmen, falls ich doch mal kurzfristig ins Krankenhaus muss, das ist mir sehr wichtig, diese Notfalloptionen zu haben.
Haushaltshilfe könnte ich mir am ehesten zum putzen vorstellen - aber ich frage mich, ob das echt nötig ist, ich meine, die Kinder sind ja vormittags in Kiga/Schule, und immerhin bin ich die 25-30 Stunden, die ich sonst arbeite ja zuhause...
...und ich kann mir einfach NULL vorstellen, dass ich jetzt echt wochenlang nur noch auf dem Sofa rumliegen werde und nichts mehr hinbekomme...
Oder sehe ich das falsch?????????
Hier wären mir Eure Erfahrungen echt wichtig, auch wenn ich weiss, dass jeder BK, jede Chemo, jede Frau, jede Situation anders ist! Was sind Eure Erfahrungen und unbedingten Ratschläge an mich?
Darüberhinaus möchte ich fragen, wie Ihr das mit dem Familienbett während der Chemo seht (Kinder schlafen ab und zu oder regelmäßig im Bett der Eltern).
Die Kinder haben eigene Zimmer, schlafen aber seit ein paar Wochen (so wie meistens in den Ferien und am Wochenende) derzeit bei mir im Bett, was uns allen drei gerade sehr gut tut in dieser unruhigen Zeit (immerhin 3x Krankenhaus und OPs in einem Monat). Ich merke, dass das den Kindern viel Rückhalt gibt, sie wissen vom BK und merken so, dass Mama immer noch für sie da ist. Mir tut es auch gut, ich schlafe dann einfach besser und mein Kopf rotiert nachts nicht so...
Jetzt frage ich mich, ob das während der Chemo gut ist, wenn sie bei mir schlafen (und sei es nur am Wochenende) - "strahle" ich da was ab, rieche ich anders? Mag ich vielleicht keine Körpernähe? Fühle ich mich so schlecht, dass ich Abstand möchte?
Das sind Fragen, bei denen mir auch Eure persönlichen Erfahrungen wichtig sind - wie habe Ihr das erlebt, was würdet Ihr mir raten?
Oh, das ist jetzt sehr lang geworden.
Habt schon einmal vielen Dank fürs Lesen :blume:, ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere was antworten mag.
Viele Grüße,
aroba
Seit meiner BK-Diagnose lese ich hier ab und an mit und finde Euren erfrischenden und positiven Umgang mit der Krankheit wirklich beeindruckend.
Bisher hat mir das Mitlesen gereicht, aber jetzt kommen doch einige Fragen hoch, bei denen mich Eure persönlichen Erfahrungen und Ratschläge interessieren würden, da ich in meinem direkten Umfeld niemand "Betroffenen" habe.
Kurz zu mir, ich bin 40, alleinerziehend mit 2 Kindern (6 und 8), die ich bis auf die halben Ferien immer habe, also auch jedes Wochenende. Ich arbeite normal so ca. 70%, bin eher aktiv und aufgeschlossen, und habe in meinem Leben schon so einige Tiefschläge durchstanden - dass der BK dazukam, hat mich erschüttert, da ich sonst "immer" gesund war und keine Zipperlein hatte, bin schlank, fit, mache mehr oder weniger Sport (weniger nur aus Zeitgründen, von der Lust und Köper/Seelbedarf her, könnte das eher mehr sein :) ), rauche nicht, trinke selten mal ein Bier oder Glas Wein mit Freunden, ernähre mich schon seeeeehr lange vegetarisch etc. Aber irgendwie kam auch hier das Stehaufweibchen wieder in mir raus und eigentlich geht es mir "ganz gut" damit, ich kann es ja nicht ändern und will jetzt alles tun, um wieder GANZ gesund zu werden - will ja noch gaaaanz viel machen in meinem Leben und gaaaanz alt werden :)
Den Knoten an der rechten Brust hatte ich selbst ertastet, dann ging alles ruckzuck:
1. BEO 16.12.13, 1 Tumor G2, 1,8cm, HER2neu positiv etc. Wächterlymphknoten frei. Wegen DCIS an allen Rändern:
2. BEO 2.1.14, man fand vorher nicht gesehene 2 Tumore à 6mm, ebenfalls G2 etc., weiterhin DCIS überall, daher:
Ablatio rechts 16.1.14, plus Port-Setzung links.
Aktuelle Histo davon erfahre ich nächsten Dienstag, ebenso wie weiteren Therapieverlauf, feststeht schon Chemo/Hormon/Antikörpertherapie, offen nur noch was und wann und wie oft. Beginn wahrscheinlich sobald wie möglich, rechne mit nächster/übernächster Woche.
Lunge, Leber, Knochen scheinen frei zu sein (wobei man die 2 kleinen weiteren Tumore in der Brust ja auch nicht sah...), aber damit mache ich mich derzeit nicht kirre, Chemo steht ja an und ich hoffe, die spült einfach ALLES raus...
Mit dem Amazonendasein komme ich bisher wirklich gut zurecht.
Meine Fragen an Euch betreffen das Alltagsleben während der Chemo:
Da ich ja alleine mit den 2 Kindern bin - wie sind Eure Erfahrungen, habt Ihr den grundlegenden Alltag gestemmt gekriegt (also aufstehen, Brote machen, Frühstück, Kind in Kiga, irgendwann Mittagessen, Kind abholen, Abendessen machen? Wäsche?)?
Ich weiß von der Haushaltshilfen über die Kraka - aber irgendwie würde ich es lieber so hinkriegen, die Vorstellung, jemand Fremdes hierzuhaben, sagt mir nicht so zu (ausser es geht wirklich nicht anders, daher ja eben dieser Threat mit meinen Fragen).
Mit Kraka schon gesprochen und werde das beantragen, sobald der Therapieplan steht, merke aber auch, dass ich das nicht wirklich will.
Verschiedene FreundInnen haben ihre Unterstützung angeboten, 2 haben sich angeboten, am Tag der Chemo und 2-3 danach Essen für uns zu kochen und vorbeizubringen, was ich ein Superangebot finde.
Andere Freunde haben angeboten, den großen Wocheneinkauf für uns mitzumachen, was auch klasse ist und ich sicherlich in Anspruch nehmen werde.
Darüberhinaus habe ich 2 Familien, die im Notfall die Kinder auch übernacht nehmen, falls ich doch mal kurzfristig ins Krankenhaus muss, das ist mir sehr wichtig, diese Notfalloptionen zu haben.
Haushaltshilfe könnte ich mir am ehesten zum putzen vorstellen - aber ich frage mich, ob das echt nötig ist, ich meine, die Kinder sind ja vormittags in Kiga/Schule, und immerhin bin ich die 25-30 Stunden, die ich sonst arbeite ja zuhause...
...und ich kann mir einfach NULL vorstellen, dass ich jetzt echt wochenlang nur noch auf dem Sofa rumliegen werde und nichts mehr hinbekomme...
Oder sehe ich das falsch?????????
Hier wären mir Eure Erfahrungen echt wichtig, auch wenn ich weiss, dass jeder BK, jede Chemo, jede Frau, jede Situation anders ist! Was sind Eure Erfahrungen und unbedingten Ratschläge an mich?
Darüberhinaus möchte ich fragen, wie Ihr das mit dem Familienbett während der Chemo seht (Kinder schlafen ab und zu oder regelmäßig im Bett der Eltern).
Die Kinder haben eigene Zimmer, schlafen aber seit ein paar Wochen (so wie meistens in den Ferien und am Wochenende) derzeit bei mir im Bett, was uns allen drei gerade sehr gut tut in dieser unruhigen Zeit (immerhin 3x Krankenhaus und OPs in einem Monat). Ich merke, dass das den Kindern viel Rückhalt gibt, sie wissen vom BK und merken so, dass Mama immer noch für sie da ist. Mir tut es auch gut, ich schlafe dann einfach besser und mein Kopf rotiert nachts nicht so...
Jetzt frage ich mich, ob das während der Chemo gut ist, wenn sie bei mir schlafen (und sei es nur am Wochenende) - "strahle" ich da was ab, rieche ich anders? Mag ich vielleicht keine Körpernähe? Fühle ich mich so schlecht, dass ich Abstand möchte?
Das sind Fragen, bei denen mir auch Eure persönlichen Erfahrungen wichtig sind - wie habe Ihr das erlebt, was würdet Ihr mir raten?
Oh, das ist jetzt sehr lang geworden.
Habt schon einmal vielen Dank fürs Lesen :blume:, ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere was antworten mag.
Viele Grüße,
aroba